"he he" (geschriebenes textportrait von hermann hesse) © anatol knotek
dies ist ein weiteres bild aus der serie der geschriebenen textportraits. diesmal von hermann hesse, dessen bücher und gedichte mich immer wieder begleiten und ausschnitte seines werks des öfteren in meinen bildern verwendung finden.
viele kennen das folgende gedicht sicher schon. es sei hier aber trotzdem nochmals wiedergegeben, gerade auch deshalb, weil ich den text sowohl in diesem portrait, als auch schon im bild "tanz des lebens 2", verwendete:stufen
wie jede blüte welkt und jede jugend
dem alter weicht, blüht jede lebensstufe,
blüht jede weisheit auch und jede tugend
zu ihrer zeit und darf nicht ewig dauern.
es muß das herz bei jedem lebensrufe
bereit zum abschied sein und neubeginne,
um sich in tapferkeit und ohne trauern
in andre, neue bindungen zu geben.
und jedem anfang wohnt ein zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
dem alter weicht, blüht jede lebensstufe,
blüht jede weisheit auch und jede tugend
zu ihrer zeit und darf nicht ewig dauern.
es muß das herz bei jedem lebensrufe
bereit zum abschied sein und neubeginne,
um sich in tapferkeit und ohne trauern
in andre, neue bindungen zu geben.
und jedem anfang wohnt ein zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
wir sollen heiter raum um raum durchschreiten,
an keinem wie an einer heimat hängen,
der weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
er will uns stuf' um stufe heben, weiten.
kaum sind wir heimisch einem lebenskreise
und traulich eingewohnt, so droht erschlaffen,
nur wer bereit zu aufbruch ist und reise,
mag lähmender gewöhnung sich entraffen.
an keinem wie an einer heimat hängen,
der weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
er will uns stuf' um stufe heben, weiten.
kaum sind wir heimisch einem lebenskreise
und traulich eingewohnt, so droht erschlaffen,
nur wer bereit zu aufbruch ist und reise,
mag lähmender gewöhnung sich entraffen.
es wird vielleicht auch noch die todesstunde
uns neuen räumen jung entgegen senden,
des lebens ruf an uns wird niemals enden...
uns neuen räumen jung entgegen senden,
des lebens ruf an uns wird niemals enden...
wohlan denn, herz, nimm abschied und gesunde!
(hermann hesse, 1941)
4 Kommentare:
"und jedem anfang wohnt ein zauber inne,/ der uns beschützt und der uns hilft, zu leben." - hätten wir glatt für'n Rilke gehalten ;
tulation zum erneut form- idablen textportrait !
vielen dank, liebe christiane!
Respekt! Superschön!
Wie groß ist das Werk?
..fragt und grüßt syntaxia
danke syntaxia!
das portrait habe ich mit permanent marker auf leinwand geschrieben und es hat die maße: 30 x 50cm
lg
anatol
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